Liebe Freundinnen und Freunde,

Mein Name ist Thomas Hildner, ich bin 38 Jahre alt und arbeite als Orgelbauer und Organist. Ich bin im Hunsrück aufgewachsen und wohne mit meiner Verlobten auf der Rheininsel Niederwerth – im wahrsten Sinne des Wortes Mittelrheinisch im Norden von Koblenz.

Ich bin Direktkandidat im Wahlkreis 10 – Der umfasst die Stadt Bendorf und die VGen Weißenthurm, Vallendar und Höhr-Grenzhausen – im Landkreis Mayen-Koblenz und im Westerwaldkreis

Also mittendrin zwischen Stadt und Land, zwischen Tradition und Innovation, zwischen Bewahren und Erneuern.

Als ich letzte Woche in unserer Werkstatt stand und Orgelpfeifen restauriert habe, wurde mir wieder einmal bewusst: Was über Jahrhunderte Bestand hatte, braucht manchmal behutsame Erneuerung, um seine Kraft zu behalten. Genau das ist es, was ich für unser Land erreichen möchte!

Als Handwerker erlebe ich täglich, was es bedeutet, mit den Händen und Kopf zu arbeiten. In meinem Beruf verbinden wir jahrhundertealte Techniken mit modernster Technologie – genau diese Brücke möchte ich auch in der Politik schlagen.


Das Handwerk ist das Rückgrat unserer Gesellschaft – besonders im ländlichen Raum, wo es 50% der Arbeitsplätze stellt. Und doch kommt es in der politischen Debatte oft zu kurz.
Das will ich ändern und eine starke Stimme in Mainz sein.
Deshalb engagiere ich mich auch bei HandwerksGrün, einem bundesweiten Zusammenschluss von Grünen aus dem Handwerk. Dort bringen wir die Perspektiven der Betriebe und Beschäftigten direkt in die politische Debatte ein – praxisnah und lösungsorientiert.

Der Fachkräftemangel ist derzeit die größte Herausforderung für unser Handwerk. Wer soll in Zukunft die Wärmepumpen installieren, die Photovoltaikanlagen montieren und die Häuser dämmen, wenn wir nicht handeln?

Daher fordere ich: Ein Azubi-Deutschlandticket und den subventionierten Führerscheinerwerb für Auszubildende! Das macht Ausbildung attraktiver und entlastet junge Menschen finanziell.


Wir brauchen besseren Mutterschutz und Elternzeit für Selbstständige und Unternehmerinnen! Nur so können wir mehr Frauen für das Handwerk gewinnen und die selbstständige Schreinerin steht nicht noch in der 32. Schwangerschaftswoche an der Kreissäge!

Und wir müssen Migration als Chance begreifen – mit schnellerer Anerkennung ausländischer Qualifikationen und gezielter Anwerbung von Fachkräften!

Auch die Integration gelingt im Handwerk besser. Wenn man auf der Baustelle mit Kolleg:innen zusammenarbeitet, entsteht Sprachpraxis ganz nebenbei – und Integration wird gelebt.

Meisterkurse müssen kostenfrei werden – genauso wie ein Studium! Nur so sichern wir Betriebsübernahmen.

Die Arbeitgeber der Boomer-Generation wollen demnächst in den Ruhestand. Wir müssen sie mit jungen Leuten verknüpfen und diese fördern, wenn sie bereit sind, einen Betrieb zu übernehmen.


Denn ohne Handwerk wird es düster. Keine Energiewende, ohne Handwerk! Kein bezahlbarer Wohnraum, ohne Handwerk! Keine funktionierende Infrastruktur, ohne Handwerk!

Mein zweites Herzensthema ist die Verbindung von Landwirtschaft und Klimaschutz. Ich bin stellvertretender Sprecher in der LAG Landwirtschaft, Tierschutz und Ernährung. Auch in diesem Bereich gilt:

Tradition und Innovation gehören zusammen. Unsere Landwirtinnen und Landwirte sind Teil der Lösung und wir müssen sie einbinden und nicht über sie entscheiden.

Über 70% der weltweiten Arten sind bedroht. Deshalb müssen wir Biodiversität fördern – mit Gewässer- und Ackerrandstreifen, die gleichzeitig gegen Starkregenereignisse schützen.
Bei der Freiflächen-Photovoltaik brauchen wir Augenmaß. Wertvolle Böden dürfen nicht leichtfertig versiegelt werden. Aber Agri-PV, sei es vertikal oder über Obstplantagen, und Stromspeicher (da gibt es mittlerweile Container-Lösungen) bieten enormes Potenzial mit Synergieeffekten für Landwirtschaft und Energiewende.


In der Tierhaltung gilt: Weniger Tiere – besser halten! Keine Anbindehaltung mehr!

Das bedeutet konkrete Förderung für den Umbau von Ställen, steuerliche Anreize für Konsumentinnen und Konsumenten und verlässliche Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft.

Wir erleben da auf Bundesebene gerade einen Rollback – der neue Landwirtschaftsminister, der schwarze Metzger, zeigt uns deutlich, was oft dahin gesagt wird: Es macht einen Unterschied, wenn wir Grüne mitregieren!


Mein drittes Thema mag überraschen: die Verbindung von Religion und Staat.

Ich bin in der LAG Christ:innen aktiv und habe auch ein Votum für diese Listenaufstellung erhalten.

Als praktizierender Christ weiß ich, wie wichtig Kirchengebäude als identitätsstiftende Orte sind – gerade im ländlichen Raum. Hier sind es Orte von Gemeinschaft – Denn wo Gemeinschaft herrscht, gibt es Austausch und Verständnis. So wächst Vertrauen und Vertrauen ist Grundvoraussetzung einer lebendigen Demokratie!


In den nächsten zehn Jahren werden viele Kirchengebäude nicht mehr von den Bistümern und Kirchenkreisen getragen werden. Da geht es um Orte der Gemeinschaft und um unser kulturelles Erbe! Hier brauchen wir innovative Konzepte für neue und erweiterte Nutzungen – gemeinsam mit Ortsgemeinden und Fördervereinen.


Zudem setze ich mich ein für einen modernen, konfessionsübergreifenden Religionsunterricht, der unserer neuen vielfältigen Gesellschaft gerecht wird. Religionsfreiheit ist keine Einbahnstraße!


Liebe Freundinnen und Freunde, ich bin kein Akademiker. Ich bin Handwerker. Meine Stärke liegt in der Kommunikation mit den „einfachen Leuten“ – mit Menschen, die wie ich vom Land kommen, die im Handwerk oder in anderen Ausbildungsberufen arbeiten. Mit denen, die oft das Gefühl haben, dass wir Grüne über sie, aber nicht mit ihnen sprechen.
Genau diese Menschen möchte ich erreichen und ihre Stimme in Mainz sein.
Ich möchte anpacken für Rheinland-Pfalz!


In der Orgel spielt jede Pfeife ihren individuellen Ton. Erst zusammen entsteht ein harmonischer Klang. So ist es auch in unserer Gesellschaft: Wir brauchen jeden einzelnen Menschen mit seinen Fähigkeiten und Perspektiven. Als Orgelbauer weiß ich, wie man verschiedene Stimmen zu einem kraftvollen Ganzen vereint – diese Erfahrung möchte ich in den Landtag einbringen und dazu ziehe ich alle Register!


Ich bitte um euer Vertrauen und eure Stimme. Gemeinsam können wir Veränderung gestalten.


Vielen Dank!