Bei strahlendem Sonnenschein empfing Ernst Hens von der Weitersburger Initiative Streuobstwiesen (W.I.S.O.) eine Gruppe der Weitersburger Grünen mit deren Landtagskandidat Thomas Hildner aus Niederwerth. Die W.I.S.O. pflegt eine Fläche von ca. zehn Hektar auf der mittlerweile etwa 140 Obstbäume stehen. Und jährlich werden es mehr.

Ernst Hens, der auch regelmäßig die AG Streuobstwiesen der Grundschule betreut, hob besonders die Bedeutung des Geländes für das Mikroklima und den Klimaschutz hervor. Zudem sind Streuobstwiesen vor drei Jahren zum Weltkulturerbe ernannt worden.
Die Streuobstwiesen sind Lebensraum für zahlreiche Arten. So wurden von den Schüler:innen bei der Inspektion ihrer selbst gebauten Nistkästen vier Gartenschläfer entdeckt. Zudem wird vermutet, dass auch ein Steinkauz in den alten Bäumen lebt. Gesehen hat ihn allerdings noch niemand. Jedoch wurden seine Rufe in der Dunkelheit gehört. Eine Abiturientin schreibt gerade eine Facharbeit über die Flechten – faszinierende Bioindikatoren für saubere Luft. Doch das Projekt steht vor Herausforderungen: Zum einen ist die finanzielle Ausstattung nicht gesichert, zum anderen kommen die Ehrenamtlichen langsam in die Jahre. „In zehn Jahren sind fast alle über 80 – wer macht das dann?“, fragt Ernst Hens, einer der Mitbegründer.

Es fehlt an Nachwuchs und finanziellen Möglichkeiten. Daher lädt die W.I.S.O. alle Interessierten ein, sie tatkräftig zu unterstützen.

Auch ökologisch gibt es Sorgen: Misteln breiten sich stark aus. Das liegt an der Misteldrossel – einem Vogel, der früher in den Süden zog, heute aber immer häufiger überwintert und dann die reifen Mistelbeeren frisst und deren Samen verbreitet.